Die Beschneidung ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Vorhaut des Penis entfernt wird. Bei einem unbeschnittenen Penis bleibt die Vorhaut erhalten. Die Hauptunterschiede sind das Aussehen und die Hygienepraktiken.
Menschen können sich aus vielen verschiedenen Gründen einer Beschneidung unterziehen, darunter
- religiöse Gründe, z. B. wenn eine Person dem jüdischen oder muslimischen Glauben folgt
- kulturelle Gründe
- eine familiäre Vorgeschichte der Beschneidung, so dass eine Person sich entscheiden kann, die Tradition fortzuführen
- persönliche Vorliebe
- aus gesundheitlichen Gründen, z.B. wenn eine Person anfällig für häufige Vorhautinfektionen ist
Äußeres Erscheinungsbild
Bei einem unbeschnittenen Penis bleibt die Vorhaut, die die Eichel des nicht beschnittenen Penis bedeckt, erhalten. Die Vorhaut zieht sich zurück, um die Eichel freizulegen, während der Penis erigiert ist.
Die Eichel liegt sowohl bei erigiertem als auch bei nicht erigiertem Penis frei, da ein beschnittener Penis keine Vorhaut hat.
Wie wirkt sich die Beschneidung auf den Sex aus?
Zu den Auswirkungen der Beschneidung auf den Sex haben wissenschaftliche Studien widersprüchliche Ergebnisse geliefert.
Eine Studie aus dem Jahr 2013 untersuchte zum Beispiel die sexuellen Empfindungen von 1.059 unbeschnittenen und 310 beschnittenen Männern. Männer, die ihre Eichel beschneiden ließen, hatten geringere Empfindungsraten als Männer, die ihre Eichel nicht beschneiden ließen.
Eine Studie aus dem Jahr 2012 stellte jedoch fest, dass einige frühere Studien nicht genügend wissenschaftliche Beweise lieferten, um zu dem Schluss zu kommen, dass die Beschneidung die sexuelle Funktion beeinflusst. Die Beschneidung hat keine schädlichen Langzeiteffekte auf die sexuelle Funktion, so der Bericht.
In einem Bericht aus dem Jahr 2016 wurde die Penisempfindlichkeit von 30 beschnittenen Männern und 32 unbeschnittenen Männern im Alter von 18-37 Jahren verglichen. Die Forscher fanden heraus, dass es keinen Unterschied in der Penisempfindlichkeit zwischen beschnittenen und unbeschnittenen Männern gab.
Hygiene
Für Menschen ohne Beschneidung ist es wichtig, die Vorhaut sauber zu halten.
Das Zurückziehen und Waschen unter der Vorhaut mit milder Seife hilft jugendlichen und erwachsenen Männern, eine gute Hygiene aufrechtzuerhalten.
Infektionen können durch die Aufrechterhaltung einer guten Vorhauthygiene reduziert werden. Bakterien, Schmutz und Körperflüssigkeiten können sich unter der Vorhaut ansammeln und Smegma verursachen.
Schlechte Genitalhygiene kann eine Infektion der Eichel oder Vorhaut verursachen, wie z. B.:
- Phimose, bei der die Vorhaut zu eng um die Penisspitze wird und sich nicht zurückziehen lässt
- Balanitis, eine Infektion der Eichel und Vorhaut
- Posthitis, eine Pilzinfektion der Vorhaut
Bei kleinen Jungen lässt sich die Vorhaut möglicherweise nicht leicht zurückziehen. Es ist wichtig zu beachten, dass sie nicht versuchen sollten, sie mit Gewalt zurückzuziehen.
Ein beschnittener Penis benötigt keine zusätzliche Hygiene-Pflege. Man kann den Penis also mit milder Seife und Wasser als Teil der normalen Baderoutine waschen.
Sexuell übertragbare Infektionen
Die Beschneidung kann das HIV-Risiko bei heterosexuellem Geschlechtsverkehr und das Risiko anderer sexuell übertragbarer Infektionen verringern.
Untersuchungen aus drei randomisierten klinischen Studien ergaben, dass die Beschneidung erwachsener Männer das Risiko einer HIV-Infektion im Laufe der Zeit um 50-60% senkt.
Männer, die als Erwachsene beschnitten wurden, hatten den Studien zufolge ein um 30% geringeres Risiko, sich mit einigen Formen von Herpes und dem humanen Papillomavirus zu infizieren.
Frauen mit beschnittenen Sexualpartnern hatten auch eine geringere Wahrscheinlichkeit, sich mit STIs wie Chlamydien, Syphilis und einer Form von Herpes anzustecken, so ein Bericht von 2017.
Frauen, die einen beschnittenen Sexualpartner haben, haben möglicherweise ein geringeres Risiko für Gebärmutterhalskrebs.
Die Beschneidung kann das Risiko einer HIV-Infektion bei Männern, die männliche Sexualpartner haben, reduzieren, aber weitere Forschung ist notwendig.
Sowohl beschnittene als auch unbeschnittene Männer sollten beim Sex Kondome verwenden, um das Risiko der Übertragung oder Ansteckung mit einer STI zu verringern.
Fruchtbarkeit
Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass das Vorhandensein oder Fehlen einer Vorhaut die Fruchtbarkeit beeinflusst.
Die Ursachen der männlichen Unfruchtbarkeit beziehen sich auf die Spermienproduktion, die in den Hoden stattfindet.
Einige der Hauptgründe für männliche Unfruchtbarkeit sind:
- niedrige Spermienzahl
- keine Spermienproduktion
- die Produktion von Spermien, die eine ungewöhnliche Form haben oder sich abnormal bewegen
- Probleme beim Ejakulieren
- Chromosomenstruktur
- Einnahme von bestimmten Medikamenten
Wiederholte Infektionen können zu Verstopfungen im männlichen Fortpflanzungstrakt führen. Wenn die Spermien die Hoden bei der Ejakulation nicht wie üblich verlassen können, kann dies die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
Eine gute Hygiene des Penis sowie ein Arztbesuch können helfen, das Risiko einer Infektion zu verringern.
Zusammenfassung
Männer können sich aus kulturellen, religiösen oder persönlichen Gründen einer Beschneidung unterziehen. In einigen Fällen können sich erwachsene Männer, die häufig Infektionen der Vorhaut entwickeln, aus gesundheitlichen Gründen für eine Beschneidung entscheiden.
Die Vorteile der Beschneidung bei neugeborenen Männern überwiegen die Risiken. Aber die gesundheitlichen Vorteile der Beschneidung sind nicht genug, um sie als Routineeingriff für alle männlichen Babys zu empfehlen.
Die Beschneidung bei älteren Männern kann ein höheres Risiko für Komplikationen bei der Operation mit sich bringen.
Für unbeschnittene Männer, den Bereich unter der Vorhaut regelmäßig und sanft zu waschen, um mögliche Infektionen zu vermeiden.
Beim Sex so oft wie möglich Kondome zu verwenden, kann sowohl bei beschnittenen als auch bei unbeschnittenen Männern helfen, das Risiko von Geschlechtskrankheiten zu verringern.
Ich studiere für einen Bachelor-Abschluss in medizinischen Wissenschaften. Ich habe auch umfangreiche Erfahrungen in Kliniken in hausärztlichen Abteilungen. Ich arbeite derzeit in der Notaufnahme.